Deutsche Oper am Rhein: "Zahl, soviel Du willst"

Publikum bestimmt den Eintrittspreis:Deutsche Oper am Rhein: "Zahl, soviel Du willst"

Der Ansturm in den ersten Tagen war so groß, dass der Webserver der Oper in die Knie ging und sich lange Warteschlangen bildeten.

Deutsche Oper am Rhein: "Zahl, soviel Du willst" Foto: Jens Wegener

Kulturelles Entlastungspaket

"Am Anfang stand eine Zahl: über 40% der Deutschen hatten demnach Angst, im Winter ihre Gas- oder Stromrechnung nicht bezahlen zu können. Da haben wir uns hier die Frage gestellt: 'Wie können wir dem begegnen, welche Angebote können wir da unterbreiten", erklärt Jens Breder, Direktor für Kommunikation, Marketing & Sales.

Wir haben bei der Zusammenstellung der Aktion darauf geachtet, dass wir ein möglichst breites Repertoire abbilden.
Jens Breder, Direktor für Kommunikation, Marketing & Sales an deutschen Oper am Rhein

Von Ballett bis Kinderoper, von Mozart bis Tschaikowsky

So entstand die Aktion "Zahl, soviel Du willst". Sie gilt für 11 Vorstellungen im November und Dezember an der Deutschen Oper am Rhein. "Wir haben darauf geachtet, bei der Zusammenstellung der Aktion, dass wir ein möglichst breites Repertoire abbilden. Also wir haben Operette, wir haben das italienische Fach dabei, wir haben Mozart, wir haben Tschaikowsky, aber wir haben auch das Ballett und die Kinderoper", zählt Jens Breder auf. "Uns war es wichtig, auch verschiedene Wochentage dabei zu haben. Wir haben eine Neuproduktion, wir haben große Publikumslieblinge dabei, aber auch Produktionen, die schon sehr lange im Repertoire dabei sind", fügt er hinzu.

Große Kultur ab fünf Euro

Der Basispreis beträgt zehn Euro für Ballett und Oper und nur fünf Euro für die Kinderoper. Ob und wieviel man drauflegen möchte, entscheidet jeder Besucher selbst. Doch wieviel gibt das Publikum denn bisher im Schnitt? "Es ist noch zu früh, um konkrete Zahlen zu nennen, aber ganz klar ist der Trend schon absehbar, dass der große Teil des Publikums sich auch im unteren Preissegment tatsächlich bewegt. Wir aber doch auch, und das freut uns natürlich sehr, durchaus auch Zuschauerinnen und Zuschauer haben, die Preise zahlen, die sich um den Normalpreis eines Tickets herum bewegen."

Auch Teil der "Zahl, soviel du willst"-Aktion: Iwein Löwenritter

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Aktion bringt Opernhaus nicht in die Bredouille

Angst vor finanziellen Einbußen hat die Deutsche Oper am Rhein trotzdem nicht. "Dem Ganzen liegt ja ein gesamtes Finanzierungskonzept bzw. ein Wirtschaftsplan zu Grunde, der für die gesamte Spielzeit gilt und wir haben ja nicht nur Vorstellungen, für die wir über"Zahl, was Du willst" anbieten, sondern auch viele Vorstellungen zu regulären Preisen, bei denen wir auch deutlich über dem Einnahmesoll liegen. Das gleicht sich insofern aus", erklärt Jens Breder.

Der Webshop ist zwischendurch in die Knie gegangen, wir haben virtuelle Warteschlangen gehabt, aber auch am Telefon und im Shop selber haben sich Schlange gebildet
Jens Breder, Direktor für Kommunikation, Marketing & Sales an deutschen Oper am Rhein

Große Resonanz auf allen Kanälen

Schon in den ersten beiden Tagen, nachdem die Aktion veröffentlicht wurde, war der Ansturm groß: "Der Webshop ist zwischendurch in die Knie gegangen, wir haben virtuelle Warteschlangen gehabt, aber auch am Telefon und im Shop selber haben sich Schlange gebildet", berichtet Jens Breder. Die Deutsche Oper Berlin ist jetzt schon zufrieden mit der Resonanz der Aktion: es gab große Feedback über die sozialen Medien, aber auch im persönlichen Kontakt mit den Kundinnen und Kunden. Diese berichteten über ihre persönliche Situation und ermittelten mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihren ganz persönlichen Eintrittspreis.

"Zahl, was du willst" zahlt sich jetzt schon aus!

Was die Deutsche Oper am Rhein besonders freut: "Die Investition, das sehen wir jetzt schon und können wir jetzt schon voller Freude sagen, lohnt sich auf jeden Fall. Denn wir gewinnen sehr viel neues Publikum durch diese Aktion dazu. Leute, die entweder viele viele Jahre nicht mehr bei uns waren oder noch nie bei uns gebucht haben. Die sagen: 'Diese Aktion nehmen wir jetzt mal zum Anlass und schauen uns jetzt mal eine Oper oder ein Ballet an'! Das freut uns natürlich sehr", ist das positive Fazit von Jens Breder. Eine tolle Aktion, die eine Win-Win-Situation für Besucher und Oper schafft!

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