Die Wahre Geschichte der Woche: Zauberflöte

Ausgewählt von Anna BaumgartDie Wahre Geschichte der Woche: Zauberflöte

Jede Woche wählt ein Mitglied aus der Redaktion eine persönliche Wahre Geschichte der Woche aus und verleiht ihr eine besondere Note.

Die Wahre Geschichte der Woche: ZauberflöteFoto: Klassik Radio

Diese Woche kommentiert Anna Baumgart:

Sie gehört zu den weltweit bekanntesten Opern und ist die erste Oper, die ich je gesehen habe: Wolfgang Amadeus Mozarts „Zauberflöte“.

Mein erster Besuch in der Oper

Ob sie mich damals beeindruckt hat? Naja, so sicher bin ich mir da nicht. Ich war mit der Grundschule in einer Kinderfassung und fand sie – sofern ich mich erinnern kann – irgendwie interessant, aber verstanden, was das Ganz soll, habe ich nicht. Menschen in bunten Kostümen singen lustige, bisweilen unverständliche Lieder – da darf man doch wohl noch skeptisch bleiben. Immerhin hat sie meine Neugier insofern geweckt, dass ich das gerne verstehen wollte und deshalb der Oper durchaus zugeneigt blieb.

Unbekanntes Element

Schräge Geschichte

Die Zauberflöte von Mozart also. Die Musik kennen wir wohl alle, aber könnten Sie spontan die Geschichte zusammenfassen? Im Prinzip geht es um den jungen Tamino, der die Tochter der Königin der Nacht – festgehalten von einem Bösewicht – befreien soll. Begleitet vom allzeit plappernden Papageno und bewaffnet mit einer Zauberflöte. Am Ende hat der Bösewicht doch ein Herz, Tamino findet seine Liebe in der zu Rettenden und Papageno hat aus seiner ewigen Plapperei gelernt, dass es nichts schaden kann, auch mal den Schnabel zu halten. Dazwischen passieren einige Irrungen und Wirrungen. Ziemlich wild und ziemlich schräg. Wer hat sich also so eine Geschichte ausgedacht?

Die Geschichte dahinter

Hinter dem Libretto steckt Emanuel Schikaneder. Er lebte zwischen 1751 und 1812 in Österreich, war selbst Schauspieler und später Regisseur. Man schreibt ihm so einige Eigenschaften zu: Talent und Genialität, ohne Frage, aber auch Skrupellosigkeit und wiederum Humor. Und er hatte ein Händchen für den Stoff, den die Theaterwelt sehen wollte. Er war bekannt mit der Familie Mozart und obwohl zwischendurch zu einigem Reichtum gekommen, doch voller Schulden, weil eben auch ein Lebemann.

Die Zauberflöte ist bekannt durch Mozart

Auch Mozart hatte Geldnot und so kam es zu einer Zusammenarbeit der beiden, die uns noch heute in die Opernhäuser lockt. Schikaneder selbst spielte bei der Uraufführung den Papageno und so langsam kam wieder Geld in die klammen Kassen der beiden. Leider verstarb Mozart sieben Wochen nach der Uraufführung.

Obwohl auch die Handlung der Zauberflöte Teil des Erfolgs war, kennen die meisten doch nur Mozart und nicht Schikaneder.

Mir war es als 6- oder 7-jährige egal, wer da beteiligt war. Ich bin nur heute froh, dass man mich dorthin geschleppt hat, denn mit Sicherheit hat mir das den Zugang zum Genre „Oper“ erleichtert. Auch, wenn ich damals wirklich nicht viel verstanden habe.

Herzlich,

Ihre Anna Baumgart

09.07.2021

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