Thomas Quasthoff

Der vielfältige BassbaritonThomas Quasthoff

Fast vier Jahrzehnte lang hat Thomas Quasthoff als Sänger auf internationalen Bühnen Maßstäbe gesetzt und unzählige Menschen bewegt.

Thomas QuasthoffFoto: Bernd Brundert

Im Januar 2012 beendete er seine beispiellose Karriere als Sänger. Dem Gesang und der Kunst bleibt er weiter eng verbunden: unter anderem als Lehrender an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in Berlin oder bei Meisterkursen und als Jazz-Sänger.

Von 1996 - 2004 hatte Thomas Quasthoff eine Professur an der Hochschule für Musik in Detmold inne. Seither lehrt er an der Hochschule für Musik «Hanns Eisler» in Berlin. Des Weiteren ist er regelmäßig in Meisterkursen zu erleben, wie u.a. beim Heidelberger Frühling und an der Hochschule in Detmold sowie beim Verbier Festival und bei der Schubertiade in Schwarzenberg. Sein leidenschaftliches Engagement für den Sängernachwuchs motivierte ihn 2009 auch zur Gründung des internationalen Wettbewerbs "Das Lied".

Leider hat man es in diesem Metier oft mit Kritikern zu tun, die von Musik so viel verstehen wie ich vom Häkeln.Thomas Quasthoff

Ausbildung in Hannover und zahlreiche Preise

Seine Gesangsausbildung erhielt Thomas Quasthoff bei Prof. Charlotte Lehmann und Prof. Dr. Ernst Huber-Contwig in Hannover. Er erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen – darunter den Ersten Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München (1988), den Schostakowitsch-Preis in Moskau (1996) und den Hamada Trust/Scotsman Festival Prize (Edinburgh International Festival 1996). Vom Deutschen Bundespräsidenten wurde ihm 2005 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen und ein Jahr später erhielt er den Europäischen Kulturpreis, der ihm in der Dresdner Frauenkirche überreicht wurde. 2009 wurde Thomas Quasthoff mit der Gold Medal der Royal Philharmonic Society in London sowie mit dem Herbert von Karajan Musikpreis des Festspielhauses Baden-Baden ausgezeichnet. Außerdem wurde ihm 2009 der Titel Österreichischer Kammersänger verliehen und 2011 erhielt Thomas Quasthoff die Wigmore Hall Medal.

Internationale Zusammenarbeit mit großen Dirigenten

Als einer der bemerkenswertesten Sänger seines Fachs konzertierte Thomas Quasthoff regelmäßig mit den Berliner und Wiener Philharmonikern sowie vielen weiteren internationalen Spitzenorchestern. Eine enge Zusammenarbeitet verband ihn mit so bedeutenden Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Christoph Eschenbach, Bernard Haitink, Mariss Jansons, James Levine, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Seiji Ozawa, Sir Simon Rattle, Helmuth Rilling, Christian Thielemann und Franz Welser-Möst.

Sein Debüt beim Oregon-Bach Festival 1995 legte den Grundstein für Thomas Quasthoffs steile Karriere in den USA. Er war dort gern gesehener Gast sowohl bei den großen Orchestern als auch Festivals. Auch in die New Yorker Carnegie Hall, wo er 1999 sein gefeiertes Liederabenddebüt mit Schuberts Winterreise gab, kehrte er regelmäßig zurück.

Simon Rattle ist humorvoll, warmherzig und aufmerksam. Solche Eigenschaften sind in seinem Metier selten, denn die Position des Dirigenten verleitet dazu, eine allzu intensive Beziehung zur Macht zu entwickeln.Thomas Quasthoff

Operndebüt in Salzburg

2003 begab sich der Künstler erstmals auf die Opernbühne und sang den Minister/Fidelio mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle bei den Salzburger Osterfestspielen. 2004 folgte dann sein umjubeltes Debüt an der Wiener Staatsoper als Amfortas in Wagners Parsifal unter der künstlerischen Leitung von Donald Runnicles, wo er 2005 in derselben Rolle unter Sir Simon Rattle wieder zu hören war.

Quasthoff und die Theaterbühnen

Thomas Quasthoff hat etwas zu sagen – nicht nur musikalisch. So zeigt er sich in Gesprächsreihen, Lesungen oder auf der Theaterbühne von einer anderen Seite. Thomas Quasthoff trat insgesamt 5 Saisonen in einer vielbejubelten Produktion von Shakespeares Was Ihr Wollt im Berliner Ensemble in der Rolle des „Narren“ als Schauspieler in Erscheinung. Weitere Höhepunkte waren Auftritte als Sprecher gemeinsam mit dem Belcea Quartett mit Haydns Sieben letzte Worte, in Schönbergs Gurre-Lieder mit den Berliner Philharmonikern und dem LSO unter Sir Simon Rattle, mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta und in Hannover unter Ingo Metzmacher, in Ein Überlebender aus Warschau mit dem RSO Wien unter Cornelius Meister und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons. Mit Beethovens Egmont war er unter der Leitung von Constantinos Carydis in Luzern und Bologna zu erleben.

Im Juli 2015 stand er erstmals am Dirigentenpult und übernahm beim Verbier Festival die künstlerische Leitung von Bachs Matthäus-Passion.Seit 2015 ist er vermehrt als Jazz-Sänger gemeinsam mit Simon Oslender (Klavier), Dieter Ilg (Kontrabass) und Wolfgang Haffner (Schlagzeug) auf den großen Konzertbühnen und internationalen Festivals zu erleben.

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