Unabhängig von Öffnungszeiten kann man in Leipzig auf Spurensuche gehen und Orte entdecken, an denen große Komponisten wirkten.
Und davon gibt es in Leipzig eine ganze Menge: fünf Kilometer lang leiten Edelstahlintarsien durch die Stadt und führen z.B. zu Kirchen, in denen Uraufführungen von Johann Sebastian Bach stattfanden, zu dem Platz, an dem Richard Wagner zur Schule ging oder dem Haus, in dem Robert Schumann mit seiner Frau Clara gelebt hat. "An jeder Station wird auch etwas angeboten, z.B. Hörstücke, wo man in den Familienalltag von Mendelssohn oder Schumann hineinhören kann oder die Diskussionen beim Verlag, welcher Vertrag nun genommen werden soll. Dazu gibt es auch immer ein Musikbeispiel. Zudem gibt es extra Musikhörstücke für Kinder und alles natürlich auf Deutsch und Englisch", erklärt Werner Schneider, der Vorstandsvorsitzende der Leipziger Notenspur.
Dabei kann man, unabhängig von Öffnungszeiten, allein oder gemeinsam mit Familie und Freunden auf Entdeckungstour gehen. An jedem Ort der Notenspur gibt es eine Audio-Station, die ganz einfach über App oder einen Telefonanruf zum Ortstarif bedient werden kann.
Dabei spricht die Leipziger Notenspur alle an, nicht nur Musikinteressierte, sondern auch Menschen, die z.B. die Stadt näher kennenlernen möchten. Manchmal hilft sie auch, Sprach- und Kulturbarrieren zu überwinden, erzählt Werner Schneider: "Wenn z.B. eine Tour mit geflüchteten Kindern, z.B. aus Afghanistan oder Syrien machen und sage: 'Hört mal her, Robert Schumann hat auch Musik für seine Kinder gemacht und das eine Stück hat er 'Träumerei' genannt (...). Ihr kriegt das bestimmt raus.' "
Und jedes Kind, egal wo es auf der Welt aufgewachsen ist, egal in welchem Kulturkreis, hört das raus. Da sieht man mal, wie eng wir eigentlich doch miteinander verbunden sind und wir uns auch gegenseitig schon verstehen. Da ist der Anfang dann schon gemacht und das mit der Sprache, schaffen wir dann auch noch."
Werner Schneider, Leiter der 'Leipziger Notenspur'
Aus der "Notenspur" haben sich nach und nach weitere Projekte entwickelt, z.B. auch die Notenradtour. Dabei radelt man zu Orten, die schon damals beliebte Ausflugsziele für Komponistinnen und Komponisten waren. Mehr Infos dazu und zur 'Leipziger Notenspur' gibt es auf der Website.