Es war ein trauriger Anlass: als George Gershwin am 15. Juli 1937 beerdigt worden ist. Doch wie war es möglich, dass die Zeremonie doppelt - nämlich sowohl in New York als auch in Hollywood stattfand?
Als George Gershwin diese Erde verlassen hat, war er gerade auf dem Höhepunkt seiner Karriere: ein Superstar, der nicht nur als Pianist brillierte, sondern vor allem mit seinen Kompositionen für Furore sorgte. Zwei Jahre zuvor war seine Erfolgsoper "Porgy and Bess" herausgekommen. Nun widmete er sich neben Werken für Konzerte und den Broadway auch der Filmmusik. Er war gerade dabei, Musik für "The Goldwyn Follies" zu schreiben, als er am Flügel zusammenbrach. Nach zwei Tagen Koma starb er schließlich in Los Angeles - und wurde direkt doppelt beerdigt.
So fand am 15. Juli 1937 gleich eine doppelte Zeremonie statt: eine in New York und eine in Hollywood. Da George Gershwin in einem Krankenhaus in Los Angeles gestorben ist, könnte man meinen, dass auch seine "echte" Beerdigung in Hollywood stattfand. Tatsächlich aber war es die Zeremonie in New York, bei der George Gershwin in persona beerdigt wurde. Irgendwie passt es ja auch zu der Scheinwelt Hollywoods, das dort zwar ebenfalls eine Beerdigung stattfand, aber eben ohne, dass George Gershwin körperlich zugegen war. Dafür beteiligten sich alle Kinos der Region, indem sie eine Gedenkminute in ihrem Programm einlegten. In New York wurde der Komponist mit den Werken von Johann Sebastian Bach, Ludwig van Beethoven und seinem eigenen Stück "Rhapsody in Blue" verabschiedet.
Mit etwas Aufmerksamkeit hätte diese doppelte Beerdigung von Georg Gershwin, der nur 38 Jahre alt wurde, vielleicht verhindert werden können. Denn es hatte schon zuvor Anzeichen für den Gehirntumor gegeben, der ihn sein Leben kosten sollte. Der Komponist hatte schon Monate zuvor über Kopfschmerzen geklagt und Anfang des Jahres Blackouts und Koordinationsprobleme während einer Aufführung gehabt. Trotzdem war die Ursache nie identifiziert worden, teils tat man seine Beschwerden als "Neurosen" ab. Zum Zeitpunkt seines Zusammenbruchs war eine erfolgreiche Operation dann tragischerweise nicht mehr möglich. Zumindest durch seine einzigartige Musik bleibt George Gerswhin uns für immer erhalten. Mit "Summertime" oder seiner "Rhapsody in Blue" hat er Ohrwürmer für die Ewigkeit geschrieben. Diese - und viele weiter Stücke, um in Sommerstimmung zu kommen, finden Sie im Sender "Sommer Klassik" bei Klassik Radio Select: