Lang Lang

PianistLang Lang

Lang Lang ist der erste Chinesische Pianist, der mit westlicher Musik international solchen Erfolg hat und einen Preis nach dem anderen erhält.

Lang LangFoto: © Robert Ascroft Sony Classical

Die Leidenschaft fürs Klavier entdeckte Lang Lang schon im frühen Kindesalter

Lang Lang wurde am 14. Juni 1982 in Shenyang in China geboren. Bereits im Alter von drei Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für das Klavierspiel, als er laut einer Ankedote im Fernsehen Tom & Jerry sah und Tom die die Ungarische Rhapsodie Nr. 2 cis-Moll von Franz Liszt auf dem Klavier spielte. Sein Vater Lang Guoren, der sein Talent früh erkannte und auch die Hoffnung hegte, dass aus Lang ein berühmter Musiker werden würde, gab für seinen Sohn den Beruf auf und zog mit ihm nach Peking. Langs Mutter Xiu Lan Lang blieb in Shenyang zurück und sendete Teile ihres Arbeitslohns nach Peking zu ihrer Familie. 

Lang Lang zweifelt an sich

Mit nur vier Jahren begann er dann bereits sein Klavierstudium in Peking und gewann ein Jahr später - 1986 - seinen ersten Klavierwettbewerb und trat das erste Mal öffentlich auf. Mit neun Jahren gab Lang Lang kurzzeitig das Klavierspielen auf, nachdem seine Klavierlehrer den Unterricht abbrach und ihm vorwarf, völlig untalentiert zu sein. Sein Vater wurde daraufhin so wütend und wollte, wie in Lang Langs Biografie zu lesen ist, dass er sich mit Tabletten umbringt oder vom Balkon springt. Lang Lang ließ sich nicht beirren, gab aber das Klavierspielen auf bis eine Lehrerin in der Schule bemerkte, dass er nicht mehr spielte und wie unglücklich er war. Sie ermutigte ihn wieder zu beginnen und das tat Lang Lang auch. Danach klappte es dann schließlich mit der ersehnten Aufnahme am Pekinger Konservatorium und erhielt bei Professor Zhao Ping-Guo Klavierunterricht. Daraufhin gewann er mit elf Jahren beim Internationalen Jugend-Wettbewerb in Ettlingen in Deutschland. Von 1997 bis 2002 zog er mit seinem Vater in die USA, um am Curtis Institut in Philadelphia bei Gary Graffman zu studieren.

Heute hat er wieder ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Vater und hat ihm den Wutausbruch verziehen. Das ständige Anhalten zum Üben nahm er ihm nie übel. Zu seiner Mutter hat er ein besonders vertrautes Verhältnis. Sie steht ihm mit Rat und Tat zur Seite steht und begleitet ihn auch zu Konzerten oder auf Touren, früher wurde er von seinem Vater auf den Tourneen und Konzerten unterstütz.Auch auf Select können Sie unterschiedlichen Piano-Stücken lauschen. 

Glück verhalf Lang Lang zum Durchbruch

Das eigentliche Sprungbrett seiner Karriere war wohl das gleiche wie bei vielen Stars: Eine Vertretung. Als bei einem Konzert 1999 für die „Galaxy of Stars“ des „Ravinia Festivals“ der eigentliche Pianist André Watts wegen Krankheit absagen musste, sprang der erst 17-jährige Lang Lang für ihn ein. Dort hatte er nun die Gelegenheit mit dem Chicago Symphony Orchestra Tschaikowskis 1. Klavierkonzert unter der Leitung von Eschenbach zu spielen. Daraufhin wurde er von Christoph Eschenbach gefördert und debütierte 2001 mit dem Klavierkonzert von Edvard Grieg an der Seite des Baltimore Symphony Orchestras unter Dirigent Yuri Temirkanov in der Carnegie Hall. Daraufhin folgten weitere wichtige Stationen auf den großen Bühnen dieser Klassikwelt.

Lang Lang und Fußball in Deutschland

Am 6. Juni 2006 spielte er bei dem Konzert zur Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft „3 Orchester und Stars“ zusammen mit dem Bayerischen Staatsorchester, den Münchner Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie Plácido Domingo und Diana Damrau.

2008 spielte er im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft für das ZDF auf der Bregenzer Seebühne zusammen mit Schiller.

Lang Lang muss wegen einer Sehnenentzündung pausieren

2017 trifft Lang Lang ein hartes Schicksal: Er kann nicht mehr Klavier spielen. Beim Üben von Maurice Ravels Konzert überanstrengte er seine linke Hand, das Resultat eine Sehnenentzündung. Zwei Jahre muss er pausieren oder spielt zum Teil mit einem Studenten zusammen, der den Part der linken Hand für ihn übernimmt. Kritiker fragen sich sogar, ob Lang Lang jemals wieder spielen kann. Doch Lang Lang feiert sein Comeback und kehrt mit einem neuen Album „Piano Book“ zurück, wird jedoch die Anzahl seiner Konzerte verringern.Das Album nahm er im Sommer 2018 auf. Doch anders als auf seinen bisherigen Alben finden sich hier viel einfache Stücke, die häufig im Klavierunterricht gespielt werden. Diese Einfachheit lässt Kritiker erneut fragen, ob es zu mehr nicht mehr reicht. Doch Lang Lang definiert es als seine Lieblingsstücke, die ihn haben Pianist werden lassen wollen, sowie die Lieblingsstücke von Klavierlehrern, -schülern und - liebhabern allgemein. Dazu zählen beispielsweise Beethovens Klassiker „Für Elise“,  Debussys „Clair de lune“, Robert Schumanns „Wilder Reiter“, Mendelssohns „Spinnerlied“ ,Volkslieder aus China, Korea und Schweden und Filmmusik. 

Lang Lang, mehr als nur Pianist

Lang Lang engagiert sich besonders für Nachwuchstalente und natürlich räumt er auch reihenweise Preise ab: Alleine 2015 zwei Echo Klassik. Er hat mehrere Ehrendoktortitel, als einziger Chinese einen Ehren-Victoire de la Musique Classique und mehrere CD Veröffentlichungen. Dennoch er ist ein Künstler, der nicht nur als Pianist überzeugt; die Zeitschrift GQ wählte ihn 2015 zum Mann des Jahres in der Kategorie „Social Media“. Seine Facebook Seite hat mehr fast 500.000 Abonnenten und auf Twitter folgen ihm mehr als 145.000 User.Im Mai 2019 heiratete Lang Lang die gebürtige Wiesbadenerin Gina Alice Redlinger, in Paris. Gina Alice und Lang sollen sich vor ein paar Jahren in Berlin kennen und lieben gelernt haben. Gina Alice, die koreanische Wurzeln hat, ist ebenfalls Pianistin. Zusammen spielten die beiden in ihrem Hochzeitsvideo Piano. Heute lebt Lang Lang in New York. Seine Eltern leben in direkter Nachbarschaft.

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